Geschichte der Wolgadeutschen

Ihr Schreiben vom 20.06.2023
Az: 1216-3/Sch, Viktor (Ott)
Sehr geehrter Herr Sch
laut Igor Pleve lebten ab 1767 in der Kolonie Krasnoyar:
1. Sebastian Bapst/Papst, 26 Jahre, und dessen Ehefrau Anna Maria, 22 Jahre;
2. Die Schwager Johannes (18 Jahre), Johann Heinrich (14 Jahre), Lorenz (12 Jahre).
Diese Informationen weichen von der Schiffliste nach Oranienbaum ab, vermutlich starb die Mutter/Witwe Sophia auf der Überfahrt oder zumindest noch vor dem Erreichen der Kolonie Krasnoyar.
In den Heiraten der Wolga-Auswanderer in Büdingen heißt es, Anna Maria Schneider stamme aus Fischborn – das stimmt jedoch nicht ganz, denn sie stammt aus FRISCHBORN.
1. Fischborn ist ein Ortsteil der Gemeinde Birstein im hessischen Main-Kinzig-Kreis.
2. Frischborn ist ein Ortsteil der Kreisstadt Lauterbach im mittelhessischen Vogelsbergkreis.
Frischborn liegt deutlich näher an Alsfeld und gehörte, im Gegensatz zu Fischborn, anteilig zur Herrschaft Riedesel.
In Frischborn lassen sich alle Kinder des Ehepaares Zacharias Schneider und Sophia Dorothea Oderwald/Odenwald nachweisen, sowie ein weiterer Sohn, der ebenfalls vor der Auswanderung der Familie verstarb (Johann Henrich 1749-1753). Zacharias Schneider wurde in Frischborn geboren (18.10.1716, unehelich) und starb dort schon vor der Auswanderung seiner Familie (14.04.1763). Sein Vater war Andreas Schneider aus Schlechtenwegen.
Schlechtenwegen ist ein Filialort der Kirchengemeinde Altenschlirf (Dekanat Herbstein) und Frischborn liegt im Dekanat Lauterbach. Die Kirchenbücher beider Kirchengemeinden stehen online im Portal Archion (www.archion.de) zu Verfügung und können nach dem kostenpflichtigen Buchen eines Passen online eingesehen werden.
Leider kann man sich nicht immer auf die Angaben der Auswanderer verlassen. Die Familie stammte also nicht aus Alsfeld, sondern nur aus der Nähe von Alsfeld.
Langenschwarz, der Herkunftsort von Sebastian Pabst/Bapst, liegt im Kirchengebiet der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.
Für alles Weitere können Sie selbst in den Kirchenbüchern bei Archion recherchieren und sich dort die Kirchenbuchseiten als pdf abspeichern.
Gemäß der Benutzungsordnung für das kirchliche Archivwesen ist die Benutzung gebührenpflichtig. Aus Billigkeitsgründen schlagen wir die Gebühr für diese Recherche ausnahmsweise nieder.
Mit freundlichen Grüßen
im Auftrag
Jana Otto

Evangelische Kirche
in Hessen und Nassau

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PS: Kopie habe ich an Herrn Mai 07.2023 geleitet, wo er den oberen Link geändert per Update hat.