13.Tag
Heute ist der 3.Advent.
Für den 3. Adventsonntag
O strahle, strahle ohne End’
die dritte Kerze im Advent!
Du bist die Liebe wundermild,
die vieles Leid auf Erde stillt.
Du bringst uns Licht und Glück zugleich
Und auch ein Stückchen Himmelreich.
Ein Theaterstück
IN DER HEILIGEN NACHT
Handelnde Personen:
Maria
Josef
Der Wirt
Der Wirtin
Ein kleiner Junge
Ein großer Junge
Ein großes Mädchen
Ein kleines Mädchen
Ein Junge mit einem Bündel Holz
Ein Mädchen mit einem Kochtopf
Ein Mädchen mit einem Kochlöffel
Ein Mädchen mit einer Kanne
Ein Mädchen mit einem Korb
Ein Mädchen mit einem Brot
Ein Junge mit einem Ball
Ein Junge mit einer Decke
Ein Hirte mit einem Bündel
Ein Hirte mit dem Käse
Ein Hirte mit einem Rucksack
Ein Hirte mit einer Flöte
Szene 1.
Josef kommt mit seiner Laterne herein. Jetzt sieht man, dass unter dem Stern Maria bei der Krippe sitzt und schläft.
Josef:
Jetzt bin ich von Laden zu Laden gelaufen!
Es gibt in ganz Bethlehem nichts mehr zu kaufen:
Kein Holz für ein Feuer, kein Mehl und kein Brot,
Kein Salz, keine Milch – ach, das ist eine Not!
Josef (hebt die Laterne hoch):
Maria? Sie schläft schon. Ich will sie nicht wecken.
Vielleicht gibt der Gastwirt uns wollene Decken?
Er klopft von innen an die Tur.
Der Wirt (ruft vom Gang aus):
Wer klopf da? Ich komme jetzt nicht mehr hinaus!
Wir haben schon längst keinen Platz mehr im Haus!
Josef (ruft):
Ein Kind ist geboren im Stall bei den Tieren!
Es liegt in der Krippe auf Stroh und muss frieren.
Maria, die Mutter, ist hungrig und matt,
Es gibt keine Milch und kein Brot in der Stadt!
Der Wirt (kommt an die Tür):
Was geht mich das Kind an? Kannst selbst dafür sorgen?
Hier gibt es jetzt nichts mehr zu betteln und borgen!
Josef:
Habt ihr keine Decke im Haus fur das Kind?
Im Stall pfeift durch Fugen und Ritzen der Wind!
Die Wirtin (kommt an die Tür):
Wo soll ich das Bettzeug denn hernehmen heute?
Wir haben das Haus bis zum Dach voller Leute!
Der Wirt:
Wir haben ja selber fast nichts mehr zu essen.
Wer schläft, kann am besten den Hunger vergessen!
Der Wirt und die Wirtin gehen ins Haus und schlagen die Tür hinter sich zu.
Josef (geht zur Krippe):
Schlaf ein, kleiner Jesus. Der Morgen kommt bald,
dann suche ich Holz fur ein Feuer im Wald.
Mein Mantel ist warm, damit deck ich dich zu.
Bin selber jetzt müde und leg mich zur Ruh.
Er deckt das Kind in der Krippe mit seinem Mantel zu. Dann legt er sich neben die Krippe und schläft ein. Die Laterne steht vor der Krippe. Nun kommen Kinder. Sie tragen Geschenke oder Lichter in den Händen.
Szene 2.
Ein kleiner Junge mit einem Licht:
Wo sind jetzt die Leute? Was sagte der Mann?
Ein großer Junge mit einem Licht:
Beim Gastwirt im Stall. Wart, ich gehe voran.
Ein großes Mädchen mit einem Licht:
Mit deinen genagelten Stiefeln? Ich gehe!
Ich rufe euch, wenn ich die Leute dort sehe.
Sie geht leise zur Krippe. Ihr Licht stellt sie auf einen kleinen Tisch hinter der Krippe. Sie beugt sich über das Kind und bleibt dort? Während die anderen vorn weitersprechen.
Szene 3.
Der Wirt:
Was gibt es da draußen? Wer schleicht da herum?
Jetzt werde ich wütend! Das ist mir zu dumm!
Die Wirtin:
Sind Kinder im Hof dort? Was die wohl noch wollen?
Man meint, dass sie endlich im Bett liegen sollen!
Der große Junge (fragt den Wirt):
Wir suchen die Leute aus Nazareth hier,
sag, wohnen die wirklich im Stall dort bei dir?
Der Wirt:
Ja, ja! Diese Leute sind hier, das ist richtig.
Was wollt ihr von denen? Was ist da so wichtig?
Ein kleines Mädchen mit einem Licht:
Und haben die Leute ein Kindchen, ganz klein?
Die Wirtin:
Was soll denn daran schon so wunderbar sein?
Ein Junge mit einem Bündel Holz:
Der Mann hat gesagt, es ist grad erst geboren
Und hat in der Krippe im Stall so gefroren.
Der Mann war beim Händler und fragte nach Holz,
Der gab ihm kein Spänchen, ist geizig und stolz.
Ich hörte sie sprechen, wir wohnen daneben.
Da hat mir mein Vater dies Holz hier gegeben.
Ein Mädchen mit einem Kochtopf:
Mein Onkel ist Kaufmann. Ich war grade dort,
Da kam er, der Mann, und sie schickten ihn fort.
Ich habe dann schnell mir der Mutter gesprochen,
Die gab mir den Kochtopf. Jetzt können sie kochen!
Ein Mädchen mit einem Kochlöffel:
Ein Löffel zum Rühren gehört noch dazu!
Ein Mädchen mit einer Kanne:
Und Milch bringe ich, die ist Frisch vor der Kuh!
Ein Mädchen mit einem Korb:
Ich habe an Mehl und an Salz auch gedacht.
Ein Mädchen mit einem Brot:
Ich habe den Leuten ein Brot mitgebracht.
Ein Junge mit einem Ball:
Ihr denkt nur ans Essen! Ich bring meinen Ball!
Ein Junge mit einer Decke:
Hier ist eine Decke fürs Kindchen im Stall.
Jetzt ist das große Mädchen von der Krippe zurückgekommen.
Das große Mädchen:
Sie schlafen schon beide, die Frau und der Mann.
Kommt mit mir und bringt die Geschenke heran!
Das Kindchen ist wach. Es war gar nicht erschroken!
Seid leis! Zieht die Schuhe aus, geht auf den Socken!
Alle Kinder zihen ihre Schuhe aus und legen sie vorn auf einen Haufen. Dann gehen sie auf den Zehenspitzen zur Krippe. Wer ein Licht hat, stellt es zu dem Licht des großen Mädchens. Sie legt die Geschenke vor die Krippe. Alle sehen das Kind an.
Der Wirt:
Na, gut, dass sie fort sind! Ich schieße das Tor.
Komm, Frau, ich bin müde und leg mich aufs Ohr.
Die Wirtin:
Die Leute da draußen – es ist schon ein Jammer!
War da nicht noch Kuchen und Wein in der Kammer?
Der Wirt und die Wirtin gehen ins Haus.
Das kleine Mädchen an der Krippe (leise):
Das ist aber lieb! Und so schön und so klein!
Der Junge mit der Decke:
Und wie es uns ansieht! Gescheit muss er sein!
Der Junge mit dem Ball:
Es spielt mit dem Ball! Habt ihr`s alle gesehen?
Der große Junge zieht die anderen von der Krippe fort und schiebt sie nach vorn.
Der große Junge:
Ihr weckt noch die Eltern! Nun kommt doch, wir gehen!
Der kleine Junge (flüstert):
Da kommt jemand! Los! Wir versteken uns schnell!
Alle Kinder versteken oder ducken sich. Jetzt kommen die Hirten. Sie haben in der letzten Reihe hinter den Zuschauern gesessen.
Szene 4.
Ein Hirte mit einem Bündel (winkt die anderen heran):
Ich glaube, hier sind sie! Im Stall ist es hell!
Ein Hirte mit einem Käse (stolpert über die Kinderschuhe):
Zum Kuckuck! Hier kann man die Beine sich brechen!
Das kleine Mädchen (kommt aus seinem Versteck):
Ihr dürft nicht so schreien! Ganz leis müsst ihr sprechen!
Ein Hirte mit einem Rucksack:
Nanu? Da sind Kinder!
Der Hirte mit dem Käse (sitzt auf den Schuhen):
Und Schuhe sind hier!
Die Kinder wollen weglaufen, aber der Hirte mit dem Bündel halt sie fest.
Der Hirte mit dem Bündel:
Hält! Stehen geblieben! Jetzt kommt ihr zu mir!
Der Hirte mit dem Käse:
Die laufen nicht weg! Ich sitze fest auf den Schuhen!
Das große Mädchen:
Seid leise, ihr Hirten, sie schlafen, sie ruhen!
Ein Hirte mit einer Flöte:
Wer schläft? Sind hier Leute? Sagt schnell, was ihr wisst?
Der große Junge:
Wir wissen nur, dass da ein Zimmermann ist,
den hatte der Wirt in den Stall aufgenommen,
und nachts ist ein Kindchen, ein kleines, gekommen.
Der Hirte mit dem Bündel:
Ein Kind ist geboren! Der Engel hat Recht!
Maria an der Krippe wird wach, auch Josef steht auf. Beide hören zu, was’vorn gesprochen wird.
Der Hirte mit dem Rucksack:
Und liegt’s in der Krippe, das Kindchen? Nun sprecht!
Der kleine Junge:
Ja, ja!In der Krippe! Kein Bett hat’s, kein Kissen!
Der Junge mit der Decke (fragt die anderen Kinder):
Was fragen sie uns, wenn sie alles schon wissen?
Der Hirte mit der Flöte sagt:
Hört zu, Kinder. Wir waren draußen im Feld,
da haben uns Engel das alles erzählt!
Der Himmelwar offen! Wir hörten sie singen!
Der Hirte mit dem Käse:
Ich dachte, mir müssen die Ohren zerspringen!
Der Hirte mit dem Bündel:
Und Angst hatten wir! Liefen alle schon fort
Und zitterten nur und verstanden kein Wort.
Der Hirte mit dem Rucksack:
Und alles war hell! Und dann fielen wir nieder.
Da riefen die Engel uns wieder und wieder,
sie sagten: „Ein Kind ist geboren! Seid froh!
Lauft alle! Es liegt in der Krippe auf Stroh!“
Der Hirte mit dem Käse:
Da sind wir dann gleich wie die Lämmer gesprungen
Und hätten gern laut mit den Engeln gesungen!
Der Hirte mit der Flöte:
Versteht ihr? Das Kind muss der Gottessohn sein!
Nun zeigt uns den Weg yu ihm, führt uns hinein!
Der kleine Junge und das kleine Mädchen führen die Hirten zur Krippe. Die anderen Kinder bleiben noch vorn stehen und reden leise miteinander. Die Hirten knien an der Krippe.
Das Mädchen mit dem Brot:
Der Gottessohn! Kann man denn dem etwas schenken?
Das Mädchen mit dem Kochtopf:
Der Kochtopf war alt, ich darf gar nicht dran denken!
Das Mädchen mit dem Löffel:
Und ich hab ihm nur einen Löffel gebracht!
Das große Mädchen:
Ihr habt’s doch gesehen! Das Kind hat gelacht!
Szene 5.
Der Wirt und die Wirtin kommen mit einer Weinflasche und einem Kuchen.
Die Wirtin (zu den Kindern):
Wir wollen den Leuten jetzt auch etwas schenken.
Der Wirt:
Wir sind doch nicht geizig! Das soll keiner denken!
Da – bringt das den Leuten und grüßt sie von mir.
Der Hirte mit der Flöte flötet leise ein Weihnachtslied. Die anderen sprechen weiter, der Hirte bläst immer lauter.
Die Wirtin:
Sei still, Mann! Was ist das? Wer flötet denn hier?
Der große Junge:
Sind Hirten vom Felde gekommen mit Gaben,
die sagen, dass Engel sie hergeschickt haben.
Das Kind ist der Gottessohn! Ja, hört nur zu,
und ist doch ein Kind, so wie du, du und du!
Wir haben es dort in der Krippe gesehen –
Das größte Geheimnis, wer kann das verstehen?
Die Hirten an der Krippe fangen an zu singen, die Kinder setzen sich in großem Kreis um die Krippe, der Wirt und die Wirtin kommen näher, und alle singen mit den Zuschauern das Weihnachtslied zu Ende.